Saisonaler Reifenwechsel: Alles, was Sie wissen müssen

Der saisonale Reifenwechsel gehört für Autofahrer zu den wichtigsten Pflichten des Jahres. Doch warum ist er so bedeutend, welche Vorteile bringt er mit sich und worauf sollten Sie achten?

Warum ist der saisonale Reifenwechsel so wichtig?

Reifen sind der einzige Kontaktpunkt zwischen dem Fahrzeug und der Straße. Daher ist es besonders wichtig, dass Ihre Reifen an die Witterungsverhältnisse angepasst sind. In den gemäßigten Klimazonen Europas schwanken die Temperaturen stark zwischen Sommer und Winter. Das hat direkte Auswirkungen auf die Straßenbedingungen:

  •  Winterreifen bestehen aus einer weicheren Gummimischung, die bei kalten Temperaturen besser haftet und auf Schnee, Eis und Matsch einen besseren Grip bietet. Sie sind für den Einsatz unter 7°C optimiert.
  •  Sommerreifen haben eine härtere Gummimischung und ein flacheres Profil, das bei hohen Temperaturen mehr Haftung bietet und Aquaplaning vorbeugt. Sie reduzieren den Rollwiderstand und sparen so Kraftstoff.

Der falsche Reifentyp zur falschen Jahreszeit bedeutet nicht nur einen Verlust an Fahrstabilität, sondern kann auch gefährliche Situationen auf glatten oder nassen Straßen verursachen.

Der richtige Zeitpunkt für den Reifenwechsel

Die allgemeine Faustregel lautet: „Von O bis O“ – also von Oktober bis Ostern sollten Winterreifen aufgezogen sein. Diese Regel ist ein guter Richtwert, aber es hängt natürlich auch von den jeweiligen Wetterverhältnissen ab. Sobald die Temperatur dauerhaft unter 7°C sinkt, ist es Zeit für den Wechsel auf Winterreifen.

Im Frühjahr, wenn die Temperaturen wieder über 7°C steigen, sollten Sie wieder auf Sommerreifen umsteigen. Zu lange mit Winterreifen zu fahren, erhöht den Verschleiß und den Kraftstoffverbrauch, da Winterreifen auf warmem Asphalt schneller abgenutzt werden.

Rechtliche Anforderungen

In Deutschland gilt die situative Winterreifenpflicht. Das bedeutet, dass bei winterlichen Verhältnissen wie Glätte, Schnee, Eis oder Matsch nur mit Winterreifen gefahren werden darf. Wer sich daran nicht hält, muss mit einem Bußgeld und Punkten in Flensburg rechnen. Bei einem Unfall kann die Versicherung die Schadensregulierung verweigern oder kürzen, wenn keine geeigneten Reifen aufgezogen waren.

Wichtig zu erwähnen ist, dass seit Oktober 2024 das M+S-Zeichen nicht mehr die gesetzlichen Anforderungen erfüllt. Künftig sind nur noch Reifen mit dem „Alpine“-Symbol zulässig (Ausnahme: Reifen mit dem M+S-Symbol und dem Alpine-Zeichen sind weiterhin erlaubt).

Vorteile des saisonalen Reifenwechsels

  •  Erhöhte Sicherheit
  •  Weniger Verschleiß
  •  Kraftstoffersparnis
  •  Vermeidung von Bußgeldern

Selbst wechseln oder Werkstatt aufsuchen?

Viele Autofahrer führen den Radwechsel selbst durch. Wenn Sie dies planen, sind ein Wagenheber, ein Drehmomentschlüssel und ein wenig technisches Geschick nötig. Hier einige wichtige Punkte:

  1. Reifen auf Beschädigungen prüfen: Kontrollieren Sie die Reifen vor dem Wechsel auf Risse, Schnitte oder Fremdkörper.
  2. Profiltiefe messen: Die Mindestprofiltiefe liegt bei 1,6 mm, jedoch sollten Winterreifen mindestens 4 mm aufweisen, um optimalen Grip zu gewährleisten.
  3. Reifendruck überprüfen: Nach jedem Reifenwechsel sollten Sie sicherstellen, dass der passende Luftdruck im Reifen vorhanden ist und gegebenenfalls, je nach Fahrzeugspezifikation, diesen nachfüllen.
  4. Radmuttern nachziehen: Vergessen Sie nicht, nach etwa 50 bis 100 Kilometern die Radmuttern, je nach Herstellerangaben, noch einmal nachzuziehen, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Wenn Sie nicht selbst Hand anlegen möchten oder unsicher sind, lohnt sich ein Besuch in der Werkstatt. Professionelle Mechaniker prüfen dabei auch gleich den Zustand Ihrer Reifen und passen den Luftdruck korrekt an.

Bitte beachten Sie: Wenn Sie bereits Kunde des akf Full-Service-Leasing oder der akf langzeitmiete sind, können lediglich die vertraglich vereinbarten Servicepartner genutzt werden, um einen Reifenwechsel durchzuführen. Diese finden Sie in unserer Werkstatt- und Reifenpartnersuche.

Die richtige Lagerung von Reifen

Die fachgerechte Lagerung der Reifen ist entscheidend für ihre Lebensdauer. Folgende Tipps sollten Sie beachten:

  •  Trocken und kühl lagern: Reifen sollten an einem trockenen, kühlen Ort gelagert werden, der keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.
  •  Auf Felgen liegend, ohne Felgen stehend lagern: Reifen auf Felgen können Sie übereinanderstapeln, ohne Felgen sollten die Reifen stehend gelagert werden. Durch gelegentliches Drehen können Sie die Verformung verhindern.
  •  Reinigung vor der Lagerung: Entfernen Sie Schmutz und kleine Steinchen aus dem Profil, um die Gummimischung und das Profil zu schonen.

Fazit: Der saisonale Reifenwechsel ist mehr als nur eine Routineaufgabe – er ist essenziell für Ihre Sicherheit und die Langlebigkeit Ihres Fahrzeugs. Wer den richtigen Zeitpunkt nicht verpasst und seine Reifen pfleglich behandelt, spart nicht nur Kosten, sondern sorgt auch dafür, dass er auf allen Straßenverhältnissen sicher unterwegs ist. Achten Sie also auf die Wettervorhersagen und bereiten Sie sich frühzeitig auf den Wechsel vor.

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